Studie: Gesunde Chefs sind gut für Mitarbeiter

Überlingen – Viele Unternehmer und Mitarbeiter widmen sich mit großem Engagement ihrer körperlichen Fitness. Aber wie steht es um ihre psychische Fitness? Und mit welchen Maßnahmen lässt sich ein mentales Wohlbefinden am Arbeitsplatz überhaupt erzeugen? Die aktuelle „Top Job“-Trendstudie hat das untersucht. Die Zahlen belegen: Den Führungskräften kommt hierbei eine zentrale Rolle zu, und das im doppelten Sinne: Zum einen ist ihr Führungsstil von hoher Bedeutung für die psychische Gesundheit von Mitarbeitern. Zum anderen nehmen die Führungskräfte eine Vorbildfunktion ein. Achten sie auf ihre eigene Gesundheit, wirkt sich das auf die Mitarbeiter positiv aus. Die Unternehmen haben allerdings noch viel Nachholbedarf.

Im Auftrag von compamedia wertete das Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen die Befragungsergebnisse von 15.544 Mitarbeitern, 264 Geschäftsführungsmitgliedern und den Personalleitern von 96 mittelständischen Unternehmen aus. Die Unternehmen hatten sich an dem Arbeitgeber-Benchmarking „Top Job“ beteiligt.

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Die Ergebnisse zeigen zunächst, in welchem Maße eine gesunde Führung durch das Management die psychische Gesundheit im Unternehmen beeinflusst: Psychisch gesunde Mitarbeiter identifizieren sich um 54 % mehr mit dem Unternehmen, fühlen sich um 23 % stärker integriert, sind um 30 % zufriedener und zeigen um 26 % mehr Bindung als die Mitarbeiter, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Das hat vor allem auch Auswirkungen auf die Unternehmensleistung: Die steigt um 15 %, wenn die Mitarbeiter mental gesund sind. Negative Faktoren vermindern sich dagegen signifikant, etwa

  • die Kündigungsabsicht (- 75 %)
  • das destruktive Engagement (- 63 %) und
  • der Resignationsgrad (- 52 %).

Für die Autorinnen der Studie, Prof. Dr. Heike Bruch und Sandra Kowalevski, ist eine gesunde Führung dann gegeben, wenn „Führungskräfte sich verantwortlich für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fühlen, achtsam mit ihnen umgehen und ein gutes Vorbild im Umgang mit der eigenen Gesundheit sind.“ Während schon eine ergebnisorientierte Führung und eine inspirierende Führung die psychische Gesundheit in den untersuchten Unternehmen um 41 % bzw. 44 % verbessern, steigert eine gesunde Führung das mentale Wohlbefinden noch einmal zusätzlich um 14 %.

Die Wissenschaftlerinnen empfehlen in der „Top Job“-Trendstudie neun konkrete Maßnahmen, mit denen Geschäftsführungen und Führungskräfte die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden schützen können. Dazu zählt neben einer Kultur der Wertschätzung und dem Aufzeigen von Perspektiven auch die Förderung der Eigenverantwortung. Unternehmen, die auf das sogenannte Empowerment setzen, verbessern laut Studie die psychische Gesundheit der Mitarbeiter um 31 % im Vergleich zu Unternehmen, die hier Nachholbedarf haben.

  1. Top-Management als Vorreiter einer gesunden Performancekultur
  2. Gesunde Selbstführung
  3. Ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement
  4. Freiheit mit Auffangnetz
  5. Sinn in der Arbeit
  6. Wertschätzung
  7. Fordern und Fördern
  8. „Gesundheits-Konsumhaltung“
  9. Psychisches „Immunsystem“

Große Bedeutung für die psychische Gesundheit im Unternehmen hat, so zeigt die Studie, auch das Verhalten der Geschäftsführung und der Führungskräfte mit Blick auf die eigene Gesundheit: Schleppen sie sich krank ins Büro, sind rund um die Uhr erreichbar und gönnen sich keine Pausen, suggeriert das den Mitarbeitern, das Gleiche werde von ihnen erwartet – mit negativen Folgen für ihre psychische Gesundheit . Gefragt ist deshalb eine gesunde Selbstführung der Verantwortlichen. In Unternehmen, in denen die Geschäftsführung das beherzigt, haben die Mitarbeiter um 8 % bessere Werte im Bereich der psychischen Gesundheit als in anderen Unternehmen.

Eine gesunde Führung seitens der Firmenleitung wirkt sich auch auf den Führungsstil des mittleren Managements aus: Die gesunde Führung verbessert sich hier um 90 %. Zugleich sind deren Mitarbeiter psychisch um 40 % gesünder als in Unternehmen, in denen diese Vorbildfunktion nicht gegeben ist. So wichtig eine gesunde Führung nach den Erkenntnissen der Autorinnen ist, so groß ist noch der Nachholbedarf: Erst in 24 % der untersuchten Unternehmen ist eine gesunde Führung sehr gut oder gut ausgeprägt.

„Die ‚Top Job’-Trendstudie stellt eindrücklich den Nutzen einer gesunden Führung heraus. Die Mehrheit der Unternehmen hat das Potenzial dieses Führungsansatzes aber noch nicht erkannt, weder im Hinblick auf die psychische Gesundheit im Unternehmen noch im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit. Die Betriebe tun deshalb gut daran, eine Bestandsaufnahme durchzuführen, wie es um die Gesundheit bei ihnen bestellt ist und mit welchen konkreten Maßnahmen sie eine gesunde Führung etablieren können“, sagt compamedia-Geschäftsführerin und „Top Job“-Projektleiterin Silke Masurat anlässlich der Veröffentlichung der Studie.

Die Studie steht als kostenloser Download zur Verfügung.

Anmeldung für „Top Job“

Unternehmen, die ihre Qualität als Arbeitgeber und damit auch die psychische Gesundheit in ihrem Unternehmen messen lassen wollen, können sich jederzeit für das „Top Job“-Benchmarking anmelden. Wer zusätzlich an dem Wettbewerb um das „Top Job“-Qualitätssiegel teilnehmen möchte, kann sich noch bis zum 30. Juni 2013 dafür anmelden.

Der Unternehmensvergleich „Top Job“

Seit 2002 vergibt compamedia das „Top Job“-Qualitätssiegel für vorbildliche Personalarbeit an Mittelständler. Für Arbeitgeber ist die Auszeichnung ein wirkungsvolles Instrument bei der Suche nach Fach- und Führungskräften sowie für ihre strategische Organisationsentwicklung. Die wissenschaftliche Leitung des Benchmarkings liegt in den Händen von Prof. Dr. Heike Bruch und ihrem Team vom Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen. Mentor des Wettbewerbs ist Bundeswirtschaftsminister a. D. Wolfgang Clement. Medienpartner ist die Süddeutsche Zeitung, Kooperationspartner sind monster.de, hrm.de, meinestadt.de sowie die Messen „Personal“ und „Zukunft Personal“.

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