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Netzwerken beruflich ist für viele UnternehmerInnen extrem wichtig. Bei unserem Workshop 4: Kaffee trinken und mehr für eine funktionierende Fachkräftesicherung trafen wir uns am 17.06.2019 zum Wissenstransfer im Berufsschulzentrum der Handwerkskammer in Großenhain. Neben der Vorstellung von Netzwerken auf Bundes-, Landes- und Lokalebene stand einmal mehr die Frage im Raum: Was bringt das?!
Netzwerkmanagement ist notwendig
Netzwerke sind nicht einfach da. Sie entstehen. Sie haben eine Struktur und sie unterliegen Regeln. Gerade, wenn UnternehmerInnen sich an Netzwerken beteiligen oder sich mit anderen zu einem Netzwerk zusammenschließen. Schnell wird aus zwei oder mehr netzwerkenden KMU eine GbR, die auch gesamtschuldnerisch haftet. Für die Fachkräftesicherung gibt es jede Menge funktionierende Netzwerke. Wenn Sie selbst, als Arbeitgeber, ein Netzwerk gründen wollen oder schon als Mitglied in verschiedenen Netzwerken sind, müssen Sie sich stets folgende Fragen beantworten:
Ich bin gerne für Sie da!
Ich bin Thomas Kujawa und Ihr persönlicher Ansprechpartner bei den Fachkräftesicherern. Sie erreichen mich unter 0341-355408-12 . Oder Sie hinterlassen einen Rückrufwunsch. Ich werde mich schnellstmöglich melden und klären, wie ich Sie bei der Fachkräftesicherung unterstützen kann.
- Wer ist als Netzwerkpartner geeignet, ungeeignet oder hat sich bewährt, um die Netzwerkziele zu erreichen?
- Wer macht was, wo, wie, wann?
- Wie und worüber erfolgt die Erledigung der Aufgaben?
- Hat das Netzwerk(en) einen Nutzen in Bezug auf die Kosten?
Die Kosten für das Netzwerken können sich schnell aufblähen. Hier sollten Sie bedenken, dass Essen, Trinken und sonstiges Entertainment bei weitem nicht so wichtig ist, wie der geschaffene Mehrwert durch das Netzwerken beruflich. Auch sollten Sie abwägen, welche TeilnehmerInnen für Ihr Netzwerkziel benötigt werden. Wer generell in formellen Netzwerken externe Dienstleister und Dritte von der Teilnahme ausschließt, begrenzt auch das Netzwerk.
Zeit ist Geld
Wer sich entschließt, als Arbeitgeber bzw. Personalverantwortliche(r), einem Netzwerk für sein Unternehmen anzugehören oder sich an bestehenden formellen Netzwerken zu beteiligen, sollte stets die Rolle und den Umfang definieren. Wer im Tagesgeschäft keine Zeit hat und sich entschließt UnternehmensvertreterInnen zu entsenden, der sollte die Kompetenzen des Mitarbeiters definieren. In einem Entscheidernetzwerk ist nichts schlimmer als, wenn jemand teilnimmt, der gar keine Entscheidungen treffen darf! In unserem täglichen Business seit dem Jahr 2006 haben wir viele Netzwerke kommen und gehen sehen. Als Mitglied in formellen Netzwerken haben wir diese stets auf Effizienz geprüft und regelmäßig den Nutzen gemessen und evaluiert. Der berühmte Satz: Wir machen das schon immer so – meint in diesem Fall: Wir bleiben Mitglied auch, wenn es uns nichts (mehr) bringt! – trifft für uns an dieser Stelle nicht zu.
Organisieren und digitalisieren
Viele UnternehmerInnen haben ein umfangreiches Tagesgeschäft. Eine besondere fachliche Fitness in Ihrem Business haben fast alle. Im Zuge des Workshops wurde allerdings auch teilnehmerseitig festgestellt, dass viele UnternehmerInnen es etwas scheuen, sich mit Themen zu befassen, die neu, ungewohnt oder/und sehr umfangreich erscheinen. Das trifft z. B. bei der Digitalisierung im Tagesgeschäft zu. Viele haben das Gefühl hinterher zu hinken. Die Fachkräftesicherung ist auch so ein Querschnittsthema, was alle Bereiche im Unternehmen berührt. Wenn Sie also unterwegs sind, um Kunden und Lieferanten zu gewinnen, suchen Sie dann auch automatisch nach Mitarbeitern?
In Netzwerke investieren
UnternehmerInnen Netzwerken eigentlich immer, wenn sie sich treffen. Leider ist die Frequenz der Termine im Jahreskreislauf eng getaktet. Das Betriebsjahr wirkt unternehmerisch oft wie ein Schuljahr. Terminliche Stoßzeiten sind im Frühjahr sowie Frühsommer und nach den Sommerferien bis Anfang Dezember. So waren wir selbst vor diesem Workshop beim einem größeren Netzwerktreffen der IHK Dresden und IHK Cottbus in Gröditz. Dort wollten wir uns mit UnternehmerInnen aus der Region vernetzen und über die kostenfreien Workshops für UnternehmerInnen im Landkreis Meißen erzählen. Erstaunlicherweise trafen wir auf viele UnternehmerInnen aus dem Kreis Elbe-Elster. Die Teilnehmerzahlen allgemein waren kleiner als erwartet. Fast 50% der Sitze im Dreiseitenhof Gröditz blieben leer. Ein Teil der UnternehmerInnen, die gekommen waren, verließen die Veranstaltung direkt nach dem Vortrag zur Mitarbeiterführung. Wir haben den Unternehmerabend trotzdem genossen und spannende Gespräche geführt.
Ein Geben und Nehmen
Im Businessbereich erleben wir derzeit leider immer häufiger, dass ein umfangreiches privates Kennenlernen die Grundvoraussetzung für das berufliche Zusammenarbeiten wird. Der direkte Tausch von Wissen, Kompetenzen, Produkten und Dienstleistungen ist an die Bedingung geknüpft, dass man sich vorher gut leiden kann. Das Lösen von Problemen durch gegenseitige Hilfe und Fachwissen rutscht in den Hintergrund. Dabei muss Netzwerken beruflich, wie alles andere, intrinsisch motiviert passieren. Betreffen Themen, wie Fachkräftesicherung alle KMU ist es notwendig zahlreiche Angebote wertfrei zu präsentieren und Ihnen als UnternehmerIn die Entscheidung zu überlassen, welches Sie am Ende nutzen wollen und können.
Unterstützung im Landkreis Meißen
So hätten wir uns gewünscht, dass UnternehmerInnen im Landkreis Meißen sowie die angesprochenen formellen Netzwerke noch kräftiger die Werbetrommel für die von der Fachkräfteallianz Meißen geförderten Workshops und Projekte rühren. Immerhin dienen die Workshops und Projekte dem Austausch mit anderen UnternehmerInnen zu einem definierten Thema. Wer wünscht sich nicht von seiner Kammer, seinem Branchenverband oder einem anderen Unternehmer von spannenden regionalen Terminen zu erfahren?! Was oder wem nützt es denn, wenn diese unternehmerischen Chancen ungenutzt bleiben?!
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Make or buy beim beruflichen Netzwerken
Es gibt gute formelle Netzwerke, die aber nicht jedem helfen (können) oder, Sie müssen mit entsprechenden Mitgliedsbeiträgen rechnen bzw. werden nur Leistungen gegen Geld erbracht. Im Workshop war ein Thema, dass die Anstrengungen, die Sie als EinzelunternehmerIn aufbringen, in Bezug auf formelle Netzwerke in der Regel größer ist, jedoch deutlich weniger Output daraus generiert werden kann. Ein Beispiel dafür ist die Zwangsmitgliedschaft in der IHK oder HWK. Viele UnternehmerInnen verlassen sich darauf, dass solche Netzwerke durch die zuverlässige Finanzierung für Sie den größtmöglichsten Output generieren. Die Erwartung, dass Inhalte unternehmerfreundlich aufbereitet werden, ist ebenso da, wie das Vertrauen in eine umfangreiche unternehmensnahe Arbeitsweise.
Selber machen und Partner gewinnen
Viele UnternehmerInnen zahlen außerdem noch freiwillig Beiträge und Mitgliedsgebühren an Verbände, Fach- und Branchennetzwerke. Dazu kommen aufwendige Messeauftritte, das Bewerber-Speeddating, der Tag der offenen Tür usw. Alle diese Dinge müssen Sie entsprechend Ihres Unternehmenszieles auf Erfolg und Ergebnisse überprüfen. Wer feststellt, dass zwar viel Geld geflossen ist aber kein messbares Ergebnis erzielt wurde, kann sich überlegen, ob es sinnvoll wäre, ein eigenes Netzwerk zu initiieren. Dafür gibt es, wenn sich Unternehmen zusammenschließen wollen Fördermittel z. B. für das Netzwerkmanagement. Das ist sicher die anstregendste Form jedoch besonders vielversprechend. Kooperationen in Gewerbegebieten wären dadurch ebenso möglich.
Die Evaluation ist existenziell
Im Unternehmensalltag gehören Kennziffern und Exceltabellen dazu. Sie müssen messen und kontrollieren. Diese Prüfung auf Wirtschaftlichkeit gehört in jedes unternehmerische Themenfeld. Das Ziel muss es sein, Ihre Netzwerkaktivitäten zu bündeln. Sie müssen die durchgeführten Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und Mitarbeitergewinnung auswerten. Eine TeilnehmerIn im Workshop meinte, dass die UnternehmerInnen Ihre Scheuklappen ablegen müssen und sich nicht vor hochpreisigen Angeboten abschrecken lassen, sondern inhaltlich am Ziel dranbleiben müssen. D. h. alles, wo Sie, lieber Arbeitgeber, Zeit und Geld investieren, gehört pro Maßnahme ausgewertet und besprochen. Mitgliedsgebühren (außer Zwangsmitgliedschaften) für das Netzwerken sind ebenso zu prüfen, wie das Geld für Eintritte, Mahlzeiten, Getränke oder/und An- und Abfahrt zu Netzwerktreffen.
Ausblick
Ein Blick auf die geführten Gespräche, die Themen der Anwesenden sowie bilaterale Nachfolgegespräche sind mit einzubeziehen. Am Ende müssen Sie in den Netzwerken, die Sie im Rahmen der Fachkräftesicherung anzapfen, füllen und benutzen ganz klar nach dem Ergebnis unter dem Strich schauen. Das Wiederholungsprojekt im Landkreis Meißen neigt sich leider schon wieder dem Ende zu. Am 1.7. und 8.7.2019 finden jeweils noch ein Workshop zu Beispielen für die Mitarbeiterbindung als auch die Mitarbeitergewinnung. Angemeldete UnternehmerInnen erhalten, wie immer per Email, die notwendigen Information zum Workshop-Ort.
Keine Mail erhalten
Sollte diese Email (7 Tage vor dem Workshop und am Workshoptag als kleine Erinnerungsmail) Sie als angemeldeter Teilnehmer nicht erreichen, greifen Sie doch einfach zum Hörer und rufen Sie uns unter 0341 35540812 an. Sehr schick, wäre es außerdem, wenn Sie eine einmal getätigte Anmeldung wahrnehmen bzw. rechtzeitig vorher absagen. Hier erinnern wir uns gern an den Vortrag zur Mitarbeiterführung von Ronny Schönig in Gröditz, der uns in die asiatische Businesswelt mitnahm. So ist es z. B. in Japan eine Frage des Respekts, dass der Stuhl eines einmal angemeldeten Teilnehmers nicht leer bleibt. Da schicken die Japaner eher einen Vertreter und das sogar, wenn nötig aus der eigenen Familie.