Die Baubranche steht unter Druck: Der Fachkräftemangel am Bau ist deutlich zu spüren. Fast jeder zweite Betrieb am Bau ist heute vom Fachkräftemangel betroffen – und das hat direkte Auswirkungen auf den Umsatz. Doch anstatt sich dem Problem ausgeliefert zu fühlen, kannst du als Inhaberin, Geschäftsführender oder Personalverantwortliche*r aktiv gegensteuern. Die aktuelle BauInfoConsult-Studie zeigt Wege auf, wie du trotz knapper Personaldecke handlungsfähig bleibst und deinen Betrieb zukunftsfest machst.
Die drei wichtigsten Fakten zum Fachkräftemangel am Bau auf einen Blick:
- 45 Prozent der Baubetriebe in Deutschland sind direkt vom Fachkräftemangel betroffen.
- Besonders gesucht: Maurerinnen, SHK-Installateurinnen, Heizungsbauerinnen und Trockenbauerinnen.
- Drei Viertel der betroffenen Betriebe rechnen mit Umsatzverlusten durch fehlende Fachkräfte.
Fachkräftemangel: Das Problem sitzt tief
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Fast jedes zweite Bauunternehmen und Architekturbüro in Deutschland leidet unter fehlenden Fachkräften. Besonders betroffen sind das Maurerhandwerk, SHK-Installations- und Heizungsbau sowie der Trockenbau. Die Ursache ist nicht nur ein Mangel an Bewerber*innen, sondern vor allem das Fehlen qualifizierter Fachkräfte mit abgeschlossener Gesellenausbildung. Das hat direkte Folgen: Drei Viertel der betroffenen Unternehmen rechnen mit Umsatzverlusten, weil Projekte langsamer fertig werden oder gar nicht erst angenommen werden können.
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Pragmatische Strategien: Mit dem arbeiten, was da ist
Viele Betriebe reagieren auf den Fachkräftemangel mit Pragmatismus. Das bedeutet oft, dass die vorhandenen Mitarbeitenden mehr leisten müssen – mit der Konsequenz, dass Projekte länger dauern oder weniger Aufträge angenommen werden. Diese Strategie ist verständlich, aber auf Dauer nicht nachhaltig. Sie führt zu Überlastung im Team und gefährdet die Motivation und Bindung der Mitarbeitenden. Gerade in kleinen und mittleren Betrieben, wo jeder Einzelne zählt, ist das Risiko hoch, dass sich die Personaldecke weiter ausdünnt.
Strukturelle Ursachen: Demografie und Standortfaktoren
Der Fachkräftemangel ist kein kurzfristiges Phänomen. Die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge, eine schrumpfende Nachwuchsgeneration und ein im internationalen Vergleich weniger attraktiver Standort Deutschland verschärfen die Situation. Diese strukturellen Faktoren lassen sich nicht von heute auf morgen ändern. Umso wichtiger ist es, dass du als Betrieb langfristige Strategien entwickelst, um dich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Lösungsansätze: Was Betriebe jetzt tun können
Auch wenn die großen Hebel bei Politik und Gesellschaft liegen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie du als Betrieb gegensteuern kannst:
- Attraktive Ausbildungsbetriebe werden: Investiere in eine lebensphasenorientierte Personalpolitik, die junge Menschen anspricht und ihnen Perspektiven bietet – von der Ausbildung bis zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
- Weiterbildung und Qualifizierung: Biete gezielte Schulungen an, um vorhandene Mitarbeitende weiterzuentwickeln und neue Kompetenzen im Team zu fördern.
- Flexible Arbeitsmodelle: Ermögliche flexible Arbeitszeiten und unterstütze die Work-Life-Balance, um dich als moderner Arbeitgeber zu positionieren.
- Gezielte Ansprache ausländischer Fachkräfte: Prüfe, wie du internationale Talente für deinen Betrieb gewinnen kannst – und unterstütze sie beim Einstieg.
Industrie und Zulieferer: Unterstützung für Betriebe
Nicht nur die Betriebe selbst, auch die Zulieferer können einen Beitrag leisten. Durch die Entwicklung von Produkten, die mit weniger Aufwand und Fachkenntnis verbaut werden können, und durch modulare, vormontierte Lösungen lassen sich Arbeitsprozesse vereinfachen. Mehr Automatisierung auf der Baustelle ist eine logische Folge des Mangels an Fachkräften. Hersteller können mit Forschung und Entwicklung sowie gezielten Schulungen für Planerinnen und Handwerkerinnen unterstützen.
Work-Life-Balance und Mitarbeiterbindung: Der entscheidende Unterschied
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels macht die Bindung deiner Mitarbeitenden den Unterschied. Wer sich mit seinen Lebensphasen und Bedürfnissen im Unternehmen gesehen fühlt, bleibt länger und bringt sich engagiert ein. Eine lebensphasenorientierte Personalpolitik – von der jungen Familie bis zur Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger oder dem Wunsch nach Teilzeit im Alter – ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Zeige, dass du mehr siehst als nur die fachlichen Fähigkeiten deiner Mitarbeitenden und schaffe ein Umfeld, in dem sich alle wohlfühlen.
Fazit: Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel am Bau ist eine Herausforderung, die sich nicht mit einfachen Mitteln lösen lässt. Doch als Betrieb bist du nicht machtlos. Indem du auf eine lebensphasenorientierte Personalpolitik setzt, flexible Arbeitsmodelle anbietest und in die Weiterbildung deines Teams investierst, positionierst du dich als attraktiver Arbeitgeber – und sicherst so die Zukunft deines Betriebs. Auch die Zusammenarbeit mit Industrie und Zulieferern kann helfen, Prozesse zu vereinfachen und den Druck auf das Team zu reduzieren. Jetzt ist die Zeit, aktiv zu werden und gemeinsam neue Wege zu gehen.
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Hinweis:
Alle Daten und Analysen zum Fachkräftemangel am Bau stammen aus der BauInfoConsult Jahresanalyse 2023/2024.