Du suchst nach Wegen, deine Beschäftigten langfristig zu binden und zu motivieren? Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind finanzielle Zusatzleistungen wie Boni, Prämien oder Zuschüsse im Rahmen von Cafeteria-Modellen oft die erste Wahl. Aber ist Geld wirklich der beste Motivator? Die Forschung des renommierten Schweizer Wirtschaftswissenschaftlers Bruno S. Frey zeigt dir, warum du bei Geldanreizen vorsichtig sein solltest.
Bruno S. Frey hat in zahlreichen Studien bewiesen, dass finanzielle Zusatzleistungen nicht automatisch zu höherer Motivation oder besserer Leistung führen. Wenn deine Mitarbeitenden eine Aufgabe aus eigenem Interesse und innerer Überzeugung erledigen, können Geldanreize diese intrinsische Motivation „verdrängen“ – das nennt man Motivation Crowding-Out.
„Monetäre Anreize können die intrinsische Motivation deiner Mitarbeitenden verdrängen und somit langfristig kontraproduktiv wirken.“ Bruno S. Frey
Was steckt hinter dem Motivation Crowding-Out?
Der Effekt entsteht, weil externe Belohnungen – hauptsächlich Geld – die Wahrnehmung der Kontrolle über die eigene Arbeit von innen nach außen verschieben. Deine Mitarbeitenden fühlen sich weniger autonom und sehen ihre Leistung eher als „Pflicht“ oder „Transaktion“ an. Außerdem kann Geldanreiz das Selbstwertgefühl beeinträchtigen, weil er vermittelt: „Ohne Geld würdest du nicht motiviert sein.“
Ich bin gerne für Dich und Deinen Betrieb da!
Thomas Kujawa ist Dein persönlicher Ansprechpartner bei den Fachkräftesicherern. Du erreichst mich unter 0341-355408-12 . Oder hinterlasse einen Rückrufwunsch. Ich werde mich schnellstmöglich melden und klären, wie ich Dich und Dein Team bei der Fachkräftesicherung unterstützen kann.
Empirische Belege aus der Forschung
Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Schweizer Atomabfall-Studie von Frey: Bürger wurden gefragt, ob sie die Einrichtung eines Endlagers in ihrer Gemeinde akzeptieren würden. Die Akzeptanz sank von 50,8 % auf 24,6 %, sobald finanzielle Kompensationen angeboten wurden – trotz hoher Summen. Die Höhe der Entschädigung spielte kaum eine Rolle. Das zeigt dir, wie Geldanreize die Bereitschaft zur Kooperation und das Vertrauen untergraben können.
Warum sind finanzielle Anreize nicht immer effektiv?
- Persönliche Bindungen und Werte: In Arbeitsbeziehungen, die auf Vertrauen und gemeinsamen Werten beruhen, wirken Geldanreize oft wie ein Misstrauensvotum.
- Komplexe und kreative Aufgaben: Bei anspruchsvollen Tätigkeiten, die Eigeninitiative erfordern, kann Geld die Kreativität und Eigenmotivation hemmen.
- Erwartete vs. unerwartete Belohnungen: Angekündigte finanzielle Leistungen führen eher zu Crowding-Out als überraschende Anerkennungen.
- Symbolische Anerkennung schlägt Geld: Nicht-monetäre Auszeichnungen fördern die Motivation oft besser, weil sie Wertschätzung und Respekt zeigen.
Was bedeutet das für dich als Führungskraft und Arbeitgeber?
Du solltest finanzielle Zusatzleistungen nicht als Allheilmittel sehen, sondern ihren Einsatz strategisch und differenziert planen:
- Vermeide pauschale Geldprämien: Setze Anreize lieber personalisiert und situationsabhängig ein.
- Stärke die intrinsische Motivation: Gib deinen Mitarbeitenden Freiräume, Sinn und Wertschätzung.
- Kombiniere monetäre und nicht-monetäre Anreize: Lob, Anerkennung, Weiterbildung oder flexible Arbeitszeiten wirken oft nachhaltiger.
- Kommuniziere transparent: Erkläre offen, warum und wie du Anreizsysteme einsetzt – das schafft Vertrauen.
Das Cafeteria-Modell: So nutzt du es richtig
Das Cafeteria-Modell ermöglicht deinen Mitarbeitenden, aus verschiedenen Zusatzleistungen zu wählen – ein großer Vorteil. Doch auch hier solltest du darauf achten, dass finanzielle Komponenten nicht dominieren. Biete lieber ein ausgewogenes Paket aus Geld- und Sachleistungen an, um die Motivation auf mehreren Ebenen anzusprechen.
Dein Fazit: Motivation nachhaltig gestalten – mehr als nur Geld
Die Forschung von Bruno S. Frey zeigt dir klar: Finanzielle Zusatzleistungen sind mit Vorsicht zu genießen. Für dich heißt das:
- Geld allein motiviert nicht dauerhaft – im Gegenteil, es kann die innere Antriebskraft schwächen.
- Schaffe eine Arbeitsumgebung, die auf Wertschätzung, Sinn und individuelle Entwicklung setzt.
- Nutze das Cafeteria-Modell, um vielfältige und vor allem motivierende Anreize zu bieten.
Wenn du diese Erkenntnisse berücksichtigst, sorgst du dafür, dass deine Mitarbeitenden nicht nur bleiben, sondern sich auch engagiert und mit Freude einbringen – der Schlüssel zu echter Fachkräftesicherung.
Und wenn du möchtest, unterstützen wir dich dabei. Von der Analyse bis zur Erneuerung eures Benefit-Portfolios gerne auch ergänzt durch die betriebliche Sozialberatung.