Zufriedenheit der Mütter steigt durch betriebliche Kinderbetreuung

Eine DIW-Studie untersucht, wie sich die Zufriedenheit der Mütter und erwerbstätigen Eltern allgemein ändert, wenn ihr Arbeitgeber Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie einführt. Hilft der Arbeitgeber bei der Kinderbetreuung, steigen die Arbeits- und die allgemeine Lebenszufriedenheit der im Unternehmen tätigen Mütter.

Zufriedenheit der Väter hingegen bleibt weitestgehend unberührt

Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die im aktuellen Wochenbericht 10/2016 veröffentlicht wurde. Die DIW-Expertin Johanna Storck hat gemeinsam mit Verena Lauber von der Universität Heidelberg untersucht, wie sich die Zufriedenheit arbeitender Eltern ändert, wenn ihr Unternehmen eine betriebliche Unterstützung bei der Kinderbetreuung einführt, etwa indem es Kita-Plätze zur Verfügung stellt oder finanzielle Unterstützung zur Kinderbetreuung leistet. Wie Daten der SOEP-Zusatz-Stichprobe „Familien in Deutschland“ zeigen, wirkt sich dies nur auf die Mütter aus. „Möglich ist, dass Väter von dem Problem der Vereinbarkeit weniger belastet sind oder dass für Väter eher Maßnahmen wichtig wären, die ihnen erlauben, mehr Zeit mit Familie und Kindern zu verbringen“, urteilen die Autorinnen.

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Immer mehr Arbeitgeber investieren in Deutschland in Maßnahmen zur Verbesserung von Beruf und Familie. Und das aus guten Gründen: Zwar gehen hierzulande immer mehr Mütter einer Beschäftigung nach (die Erwerbstätigkeit von Frauen mit Kindern stieg von 59 Prozent im Jahr 2000 auf 66 Prozent im Jahr 2012), viele von ihnen arbeiten jedoch weiterhin nur in Teilzeit. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland in puncto Vereinbarkeit schlecht ab. Während in den G20-Staaten insgesamt 47 Prozent der Frauen glauben, Kinder haben zu können, ohne ihrer Karriere zu schaden, sind es in Deutschland nur 21 Prozent. Von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf können auch die Arbeitgeber profitieren, etwa wenn sich dadurch die Erwerbsbeteiligung von Müttern erhöht oder über eine höhere Zufriedenheit die Produktivität steigt und die Fehlzeiten sinken.

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Während die Unternehmen bislang meist auf flexible Arbeitszeiten oder Möglichkeiten zur Heimarbeit setzen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern zu verbessern, ist in den letzten Jahren zunehmend auch die Kinderbetreuung in den Fokus gerückt. Die Anzahl der Betriebskindergärten hat sich in Deutschland von 307 im Jahr 2006 auf 668 im Jahr 2014 mehr als verdoppelt. Weitere Unternehmen halten Belegplätze für die Kinder ihrer Beschäftigten in öffentlichen Einrichtungen vor, helfen bei der Suche nach einer geeigneten Kita oder bieten finanzielle Unterstützung bei der Kinderbetreuung an. Führt ein Unternehmen solche Maßnahmen ein, das zeigen Lauber und Storck anhand der Studie „Familien in Deutschland“, die seit 2014 Teil des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ist, steigt, wie zu vermuten die Zufriedenheit der Mütter mit der Arbeit und den Möglichkeiten der Kinderbetreuung. Darüber hinaus wird auch die allgemeine Zufriedenheit der Mütter statistisch signifikant gesteigert. Die Zufriedenheit der Väter ändert sich jedoch in keinem der Bereiche.

Interview mit Johanna Storck zur Zufriedenheit der Mütter und Väter

Johanna Storck in der Pressemitteilung vom 9. März 2016 des DIW

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