Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland

Vereinbarkeit von Familie und Beruf heißt oft zu wenig Zeit, zu wenig Geld und zu viele Verpflichtungen. Auf der einen Seite ist die Familie in Deutschland der Rückzugsort und Ruhepol Nummer 1. Auf der anderen Seite ist sie ein brodelnder Suppentopf voller Gedanken,  Emotionen, Wünsche, Träume, Erwartungen, Spannungen und Konflikte. Der Familienbegriff ist seit vielen Jahren so  bunt und offen, wie die Familie. 

Mutter, Vater, Kind – oder was heißt denn heute Familie?

Im statistischen Sinn wurden alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, dass heißt Ehepaare, Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern im Haushalt befragt. Zu den Kindern zählen alle ledigen Personen, die ohne Lebenspartner und ohne eigene Kinder mit mindestens einem Elternteil im Haushalt zusammenleben. Kinder, wie im vorigen Absatz benannt, sind leiblichen Pflege-, Stief- und Adoptivkinder. Es gab 2005 696000 Jugendliche, die von alleinerziehenden Müttern und Vätern betreut wurden. Dabei überwiegen die alleinerziehenden Mütter gegenüber den Vätern erheblich. Die zahl der Jugendlichen, die in Lebensgemeinschaften aufwuchsen, erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 80 000 auf 184 000 im Jahr 2005. Eine neue Broschüre fasst diese Ergebnisse unter dem titel „Leben in Deutschland – Haushalte, Familien und Gesundheit“ zusammen.

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Familie laut Bundesstatistik

Die Bundesstatistik Destatis definiert Familie hingegen etwas anders. Dort ist nur Familie, wer mit eigenen Kindern im Haushalt zusammenlebt. D. h. auch, wenn Sie als Mutter mit Ihrem erwachsenen Sohn oder Tochter den Haushalt teilen, werden Sie als Familie eingestuft. Im Alltag sehen sich viele familiär verbunden, wenn Sie einfach zusammenleben. Ob:

  • mit eigenen Kindern oder ohne
  • als Mehrgenerationen unter einem Dach
  • in Patchwork
  • als Single oder Paar
  • gleichgeschlechtlich –

Familie ist bunt, wild, kreativ und erfordert in der Regel von allen Beteiligten höchste Flexibilität und Bereitschaft.

Familie im Grundgesetz

Im Grundgesetz Deutschlands steht Ehe und Familie unter dem besonderen Schutze des Staates und die Mütter haben Anspruch auf Schutz und Fürsorge der Gemeinschaft. Eltern haben das Recht und die Pflicht Ihre Kinder zu pflegen und zu erziehen. Niemand darf Müttern und Väter Ihre Kinder entziehen außer sie drohen zu verwahrlosen bzw. die Erziehungsberechtigten versagen. Das Familie nicht nur da ist, wo ein Ehering steckt, zeigt der Zusatz, dass alle unehelichen Kinder den ehelichen Kindern gleichgestellt sind – vor alle, was die seelische Entwicklung und die Stellung in der Gesellschaft angeht. In Deutschland gibt es für Familien ein eigenes Ministerium.

Familienbegriff in Medien und Alltag

Die deutschen Medien folgen seit 2006 vermehrt der Definition von Familie, die das Destatis vorgibt.  Besonders gern wird präsentiert, dass Familienfreundlichkeit immer dort passiert, wo Mütter und Väter mit kleinen und kleinsten Kindern sind. Alle familienfreundlichen Maßnahmen werden so sehr schnell zu kinderfreundlichen Maßnahmen. Plötzlich sind nach dieser Familiendefinition die Familien in der Unterzahl. Das familiäre Gefühl der anderen wird insofern gestört, dass sie sich durch familienfreundliche Maßnahmen überhaupt nicht adressiert fühlen. Das sorgt natürlich unter Umständen im Unternehmen dafür, dass der soziale Frieden gestört wird. Alle Beschäftigten wünschen sich Unterstützung und Anerkennung von Ihnen als Arbeitgeber. Hier empfiehlt sich für Ihr Unternehmen alle personalpolitischen Maßnahmen auf Wirksamkeit für alle Mitarbeiter zu prüfen. Je nach Lebenslage sind alle mal die Kinder bzw. Eltern oder die Onkel, Tanten, Omas bzw. Opas. Viele Menschen wollen in jedem Alter für Ihre Lieben Verantwortung übernehmen.

Familie nur die Nummer 2 in Deutschland?!

Nur 25% der Deutschen haben Kinder. Und seit das Thema Familienfreundlichkeit als Randgruppenthema in die Öffentlichkeit und Medien gezerrt wurde, entwickelt es sich immer mehr zur Kinderfreundlichkeit.  In Deutschland existieren zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten für Familien. In der staatlichen Familienförderung stehen Mütter mit Kindern an erster Stelle. Viele, viele finanzielle Maßnahmen und Neuerungen stärkten in den letzten 3 Jahren Familie im Entstehen und in den frühen Phasen der Kindheit. Kinderzuschlag, Elterngeld, Schulbehilfe, Zuschüsse zur Kinderwunschbehandlung und, und, und

Querfinanzierung durch den Steuerzahler

Viele Maßnahmen der Familienpolitik sind durch die Steuerzahlungen aller Erwerbstätigen quer finanziert. Ab 1. Januar 2007 ist das staatliche Elterngeld an die Stelle des bis dahin gezahlten Erziehungsgeldes getreten. 12 Monate unmittelbar nach der Geburt bekommen Mütter das Elterngeld gezahlt. Väter können zusätzlich zwei Partnermonate beantragen und so den Elterngeldanspruch auf 14 Monate ausweiten.  Alleinerziehende mit alleinigen Sorgerecht bzw. dem alleinigen Aufenthaltsbestimmungsrecht haben Anspruch auf vierzehn Monate Elterngeld. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat in Deutschland einen herausgehobenen Stellenwert. Die Familie macht es notwendig eigene Wünsche, Lebensziele sowie Arbeit und Beruf unter einen Hut zu bringen.

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Update 2009: Familie sorgt für Turbulenzen – Familienmonitor 2009

Und das mit Sicherheit auch in Ihrem Unternehmen. Wie der Familienmonitor (2009) ergeben hat, spürt die Mehrheit der Berufstätigen in Deutschland von der schweren Wirtschaftskrise unmittelbar noch nichts – trotzdem ist die Familie aber für die meisten Menschen mehr und mehr das zweite soziale Netz neben den staatlichen Leistungen. Immer mehr entwickeln sich die Vorstellungen weg vom traditionellen Bild weiter zu alternativen Familienformen und Zusammenschlüssen. Bereits 23% der Jugendlichen wachsen in alternativen Familienformen auf. Das ermittelte das statistische Bundesamt. Von 3,8 Mio Jugendlichen im Jahr 2005 lebten 880000 der 14- bis 17-jährigen 2009 bei Alleinerziehenden und in Lebensgemeinschaften. In traditionellen Familienformen wachsen immer noch 2,9 Mio Jugendliche der gleichen Altersgruppe auf, so ermittelt der Mikrozensus in der größten Haushaltsbefragung in Europa.

Befragung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie 2009

Für den zweiten Familienmonitor wurden im April lediglich 1.800 Bürger ab 16 Jahren zu verschiedenen Punkten, wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Elterngeld und Betreuungsmöglichkeiten interviewt. Von diesen 1.800 sind 37% in Beschäftigung gewesen. Viele dieser 37% waren Väter mit minderjährigen Kindern, die direkt und unmittelbar von der „Krise“ betroffen sind. 61% von 1.800 Befragten kämpfen mit der beruflichen Belastung, zu langen Weg- und Arbeitszeiten, Dienstreisen und Hausarbeit. 77 Prozent der Befragten finden das Elterngeld gut. 67 Prozent wollen trotzdem mehr finanzielle Unterstützung vom Staat.

Die Wünsche der 1.800 Befragten (ab 16 Jahre !) sind ebenfalls abgefragt worden:

  • 73 Prozent fordern ausreichende Plätze in Kindergarten oder Hort
  • 72 Prozent sprechen sich für mehr Ganztagsbetreuung aus
  • 65 Prozent wollen mehr Betriebskitas
  • 71 Prozent wünschen sich flexible Arbeitszeiten
  • 61 prozent wollen auf den Bedarf der Eltern abgestimmte Kindergarten- und Schulzeiten

Update 2013: Zukunftschancen für Kinder in Deutschland nur Mittelmaß

Laut einer durch UNICEF veröffentlichten Studie sind die Zukunftschancen, die Deutschland für Kinder bietet, nur mittelmäßig. Das kinderfreundlichste der 21 untersuchten Industriestaaten ist die Niederlande, gefolgt von Schweden, Dänemark und Finnland. Deutschland rangiert auf Platz 11. In der Studie wurden sechs Lebensbereiche, unter anderem die materielle Situation der Kinder, Ihre Gesundheit und Bildung untersucht. Aber auch die sozialen Kontakte zu den Eltern, zu gleichaltrigen Kindern, deren Lebensweise und die Selbsteinschätzung von Kindern und Jugendlichen wurde beleuchtet. So entscheidet die Wirtschaftsleistung eine Landes nicht automatisch über die Situation der Kinder. Zur Bewertung wurden auch bereits vorhandene Daten, wie beispielsweise die Pisa-Studie, herangezogen.

Politik für Kinder oft nur Mittel zum Zweck

Der Soziologe Hans Bertram von der Humboldt-Universität Berlin, welcher eine vertiefende Studie für Deutschland erstellt hat, gibt zu bedenken, dass Politik für Kinder in Deutschland meist nur mittel zum zweck ist. Arbeitsmarktprobleme sollen so entschärft oder die Rentenkassen gefüllt werden. Ein politisches Gesamtkonzept, damit Kinder aus benachteiligten Familien endlich eine faire Chance erhallten, ist nicht erkennbar. Die regionalen Unterschiede sind in Deutschland sehr groß. So sind in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin die Kinder besonders stark armutsgefährdet. Insgesamt ist die Situation im Westen Deutschlands besser als im Osten und im Süden besser als im Norden. Claudia Roth, Grünen-Bundesvorsitzende nannte das Ergebnis der Studie ein weiteres bedrohliches Signal nach Pisa. Es sollte endlich ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr durchgesetzt werden. Die vollständige Studie, die Teilstudie zu Deutschland sowie verschiedene Infografiken finden sie hier .

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Familienservice (EAP) der familienfreund KG (c) familienfreund.de
Familienservice (EAP) der familienfreund KG (c) familienfreund.de

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  • 💬 Verfasst von Familienservice
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