Nicht monetäre Zuwendung zur Mitarbeiterbindung nutzen

Die nicht monetäre Zuwendung war für die Teilnehmer im Rahmen des Auftaktworkshops zum lebensfreundlichen Arbeitgeber ein großes Thema in den Erwartungen. Einmal mehr zeigte das Interesse am Auftaktworkshop, dass die Probleme in Verbindung mit dem Fachkräftemangel deutlich spürbar in der Region angekommen sind. Nach dem letzten Jahr sahen wir nicht nur neue, sondern auch bekannte Gesichter unter den Teilnehmern. Wieder einmal ging es nicht um Rezepte, sondern um eine ganzheitliche Strategie zur Fachkräftesicherung.

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Im Rahmen der Fachkräfteallianz im Landkreis Meißen startete am 27.08.2018 nach fast einem Jahr das Folgeprojekt zum lebensfreundlichen Arbeitgeber in Coswig. Die Erwartungen und Herausforderungen waren ebenso vielfältig und gefächert, wie die Branchen der TeilnehmerInnen. Der Fachkräftemangel betrifft den großen Logistiker, die gewerbliche Fertigung und das hoch spezialisierte Familienunternehmen ebenso wie die Manufaktur im Dorf mit 16 Einwohnern. Wie halte ich meine Mitarbeiter? Wie mache ich mich für Bewerber attraktiv und was muss ich in den nächsten 10 Jahren tun, um mein Unternehmen für die Zukunft gut aufzustellen? Diesen Fragen gingen sie gemeinsam mit den Referenten Thomas Kujawa und Sven Lehmann auf den Grund. Besorgt schauen die Arbeitgeber auf den derzeitigen Stand der noch vorhandenen Fachkräfte in Meißen. Das Angebot scheint oft schon kleiner als die Nachfrage. Im gleichen Atemzug passt nicht jeder Deckel auf jeden Topf. Die noch vorhandenen BewerberInnen glänzen leider viel zu oft mit nicht passenden Abschlüssen und notwendigen Qualifikationen sowie weiteren Vermittlungshemmnissen. Immer wieder geht es darum, neue Mitarbeiter für bestimmte Arbeiten zu gewinnen und zu begeistern und die Attraktivität bei den vorhandenen Mitarbeitern zu erhalten. Der Standort ist hier ebenso ein Riesenthema wie das Lohngefüge und das Gefühl, dass man sich nicht genug über eine Lohnzahlung vom Mitbewerber abgrenzen kann.

Thomas Kujawa von fachkraeftesicherer.deIch bin gerne für Sie da!
Ich bin Thomas Kujawa und Ihr persönlicher Ansprech­partner bei den Fach­kräfte­sicherern. Sie erreichen mich unter 0341-355408-12 . Oder Sie hinterlassen einen Rückrufwunsch. Ich werde mich schnellstmöglich melden und klären, wie ich Sie bei der Fachkräftesicherung unterstützen kann.

Wirkung und Nutzen von Benefits

Benefits und Zuwendungen sind nicht bei allen, aber vielen ein beliebtes Thema. Doch längst nicht jeder hat damit bei seinen Mitarbeitern gute Erfahrungen gemacht. Während die einen nicht über Gebühr zuschießen wollen, überlegen die anderen, wie sie den Nutzen von Benefits messen bzw. die Wertschätzung durch die Mitarbeiter erhöhen können. Die Wirkung der eingesetzten Zusatzleistungen, wie z. B. der Ticketplus Card verpuffen des Öfteren viel zu schnell. Ebenso bleibt die erhoffte Bindung und das Weitersagen durch die Mitarbeiter aus. Hoch im Kurs stehen nicht monetäre Zuwendungen, wie z. B. die ganzjährige Bereitstellung von Mineralwasser und Kaffee, eine Weihnachtsfeier oder der Zusatzurlaub.

Monetäre und nicht monetäre Zuwendungen

Die persönliche Gratulation zum Geburtstag des Mitarbeiters mit handgeschriebenen Karten scheint hier ebenso wichtig, wie der familiäre Umgang, Chancengleichheit, flache Hierarchien, eine gute Kommunikation, die flexible Arbeitszeit oder ein echtes Lob für gute Arbeit. Gern und viel arbeiten die Teilnehmer auch mit Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Exemplarisch stehen hierfür die Obstkörbe, eine bewegte Pause oder Fitnessangebote in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse.

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Der Generationswechsel erzwingt eine neue Kultur

Die Frage nach der Motivation wird auch im Zusammenhang mit der Gewinnung von passendem Nachwuchs immer wieder gestellt. Im Rahmen der Personalarbeit stellten viele der Teilnehmer unabhängig voneinander dar, dass die Anforderungen an den Arbeitsplatz und das Verständnis vom Arbeiten ein anderes ist. Oft macht es den Eindruck, dass junge Menschen nur Spaß und Begeisterung im Unternehmen suchen. Die Bereitschaft zu leisten, passt nicht zu den Vorstellungen vom Entgelt – auch, wenn der Arbeitsvertrag schon unterschrieben ist. Des Öfteren treten Bewerber, insbesondere Auszubildende, Ihre Stelle trotz Vertrag (Ghosting) gar nicht erst an. Besonders Arbeitsplätze mit körperlicher Arbeit oder Schichtarbeit und Montage (kommunikativ:  Arbeit zu außergewöhnlichen Zeiten und an verschiedenen Orten) finden bei den BewerberInnen deutlich weniger Anklang. Es wird vor alle Wert auf ein geregeltes Arbeitsumfeld gelegt.

Was gibt es noch außer Geld? Nicht monetäre Zuwendungen.

Auf jeden Fall eine unternehmerische Kosten-Nutzen-Argumentation zur Unterstützung durch Benefits. Die Kosten für Steuerberater sind im unternehmerischen Kontext sehr hoch. Die erhoffte Beratung zu Neuerungen oder zur Entgeltoptimierung zur Fachkräftesicherung verhältnismäßig gering. Denn trotzdem, dass viele Unternehmer im Mittelstand die Mitarbeiter mit Benefits und Zusatzleistungen anlocken, spüren sie, dass die Mitarbeiterbindung nicht dauerhaft gelingt. Manchmal auch, weil der scheidende Mitarbeiter einfach scheiden oder sich verändern will. Manchmal aber auch, weil der berühmte Euro mehr vom Mitbewerber versprochen wird, der sich dann aber langfristig doch nicht rechnet, weil der Arbeitsweg länger wird oder das Betriebsklima einfach grottig ist. Unternehmen, die zudem unter hohen Fluktuationen in der Belegschaft leiden, empfinden es deutlich anstrengender, Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und zur Mitarbeitergewinnung umzusetzen. In diesem Kontext standen auch Überlegungen, was man vielleicht in den nächsten 10 Jahren noch automatisieren kann. Hier setzen die Arbeitgeber auf Digitalisierung und suchen gerade in der Produktion nach anderen Lösungen.

Warum sollte ich bei Dir arbeiten?

Genau diese Frage war auch eine Kernfrage im Workshop. Die Motivation des Kollegen oder des Chefs zu kennen, wird in Zukunft immer wichtiger. Die Frage nach dem Leitbild fiel bei den TeilnehmerInnen recht unterschiedlich aus. Jedoch stellte Sven Lehmann klar, dass ein Leitbild aus gelebten Werten besteht. Werte, die sich durch das aufmerksame Miteinander zwischen allen Mitarbeitern meist erst nach 5 bis 7 Jahren spürbar in einem Betriebsklima etabliert haben. Im Alltag betrachten wir oft nur das Verhalten und nicht, wie es dazu kommt. Es gilt seine Mitarbeiter abzuholen und zu beteiligen an den Punkten, die wichtig sind. Talente müssen gefunden und entwickelt werden. Führung spielt hierbei eine wesentliche Rolle nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft. Und ganz ehrlich: Wissen Sie, warum Ihr Kollege oder/und Sie selbst zur Arbeit kommen/gehen? Was ist sein/Ihr persönliches Ziel?

Auf dem Weg zum Konzept für die Fachkräftesicherung

Die Teilnehmer am Workshop zum lebensfreundlichen Arbeitgeber packen auf jeden Fall schon kräftig in ihren Unternehmen an. Sie nutzen vielfältige Angebote, wie z. B. neue Formen der Azubi-Gewinnung über ein Speeddating. Oft kam die Frage auf: Muss man als Unternehmer/n alles selbst machen oder gibt es nicht auch gute externe Unterstützung? Viele harte Faktoren, wie der Standort, die Attraktivität des Arbeitsplatzes bzw. des Arbeitsortes oder eine durch den Kunden gewünschte Arbeitszeit lassen sich nicht einfacher gestalten. Jedoch, und dessen sind sich die TeilnehmerInnen am Workshop durchaus bewusst, kann man am Gesamtpaket im Rahmen der Fachkräftesicherung was tun. Dabei gilt es sich auf die Vorzüge des Mittelstandes zu beziehen und entgegen der Monotonie in Großkonzernen mit attraktiven, abwechslungsreichen und gestaltbaren Angeboten zu binden und zu gewinnen.

Landessignet Land Sachsen (c) freistaat.sachsen.de

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

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