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Immer häufiger scheitert in Deutschland der Nachfolgeprozess in mittelständischen oder kleineren Familienunternehmen. Die Folgen können nicht nur für das betroffene Unternehmen selbst, sondern auch für die Gesellschaft fatal sein: Schließlich werden laut einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Deutschland mehr als 57 Prozent aller Arbeitsplätze durch Familienbetriebe gestellt. Damit Dir das nicht passiert, haben die Fachkräftesicherer im Folgenden einige Expertentipps im Videointerview zusammengestellt.
Fehlende Nachfolge: Auch gesunde Betriebe sind von Schließung bedroht.
Pro Jahr müssen nach Angaben des IfM bis zu 71.000 deutsche Familienunternehmen ihre Nachfolge regeln. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Existenzgründer – immer weniger von ihnen stehen somit zur Übernahme einer Firma bereit.
Ich bin gerne für Sie da!
Ich bin Thomas Kujawa und Ihr persönlicher Ansprechpartner bei den Fachkräftesicherern. Sie erreichen mich unter 0341-355408-12 . Oder Sie hinterlassen einen Rückrufwunsch. Ich werde mich schnellstmöglich melden und klären, wie ich Sie bei der Fachkräftesicherung unterstützen kann.
Die Fachkräftesicherer arbeiten mit regionalen Spezialisten zusammen. Aus einem konkreten Fall heraus sind wir auf Hans Meyer aufmerksam geworden. Er hat sich darauf spezialisiert, Nachfolgeprozesse in Familienunternehmen erfolgreich abzuschließen. Er sagt: „Wenn kein geeigneter Nachfolger gefunden wird, droht die Schließung auch gesunder Betriebe – was gerade strukturschwache Gebiete wirtschaftlich stark trifft.“ Meyer ist Diplom-Psychologe und Unternehmensberater und weiß, wovon er spricht: Er stand selbst vor einigen Jahren vor der Aufgabe, das in Schieflage geratene Unternehmen seines Vaters zu sanieren.
Frühzeitige Planung ist der Schlüssel.
Das größte Problem sieht Meyer darin, dass sich die meisten Senior-Unternehmer viel zu spät mit dem Übergabeprozess beschäftigen: „Die Herausforderungen sind komplex und weitreichend. Laut IHK sollte man drei Jahre vor dem geplanten Stabswechsel mit den Vorbereitungen beginnen.“ Tatsächlich sucht etwa jeder zweite Senior-Unternehmer aber erst viel später eine Beratung auf. Bei einer Übergabe „auf den letzten Drücker“ kann dann entsprechend viel schiefgehen.
Auch die Psychologie spielt eine große Rolle.
Zu den erforderlichen Regelungen bei der Nachfolge gehören nicht nur juristische, betriebswirtschaftliche und steuerliche Aspekte. Auch psychologische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle. „Familienunternehmen ziehen ihre Kraft aus dem Zusammenhalt, der gelebten Tradition und einem reichen Erfahrungsschatz“, sagt Hans Meyer. Bei einem Führungswechsel musst Du die Persönlichkeit des scheidenden Unternehmers respektieren, schließlich hat er das Unternehmen maßgeblich geprägt. Auf der anderen Seite darf der Senior-Unternehmer notwendigen Veränderungen aber nicht im Wege stehen: „Dieser komplizierte Spagat kann nur gelingen, wenn der Nachfolgeprozess mit der nötigen Sensibilität begleitet wird.“ Dann, so Meyer, können beide Parteien sogar voneinander lernen – zum Wohl des Unternehmens.
Offene Kommunikation und Transparenz als Erfolgsfaktor
Hans Meyer sieht sich selbst bei der Beratung als „Begleiter“: Ein ehrlicher und vertrauensvoller Umgang ist das Ziel. „Alle Karten müssen auf den Tisch: alle Sympathien, Antipathien, Wünsche und Erwartungen der Familienmitglieder. Da kann es auch schon einmal emotional werden.“
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- Wie sieht die Ist-Situation aus?
- Welche Vorstellungen zur Nachfolge gibt es bereits?
- Was scheint leicht umsetzbar, wo gibt es Hürden?
Am Ende des Prozesses soll die Kraft des Unternehmens erhalten bleiben oder sogar wachsen.
Frühzeitige Planung der Unternehmensnachfolge
Eine der größten Herausforderungen bei der Übergabe eines Familienunternehmens ist die fehlende oder verspätete Planung des Nachfolgeprozesses. Viele Unternehmer erkennen zu spät, wie komplex und zeitaufwendig dieser Prozess ist.
Beginne mindestens drei Jahre vor der geplanten Übergabe
Der Übergabeprozess umfasst weit mehr als nur juristische und steuerliche Fragen. Es geht um betriebswirtschaftliche Entscheidungen, die Einbindung potenzieller Nachfolger und oft auch um emotionale und zwischenmenschliche Herausforderungen. Damit Du auf alle Eventualitäten vorbereitet bist, solltest Du mindestens drei Jahre vor dem geplanten Übergabezeitpunkt mit der Nachfolgeplanung beginnen. Warum so früh? Diese Zeit gibt Dir die nötige Flexibilität, um einen geeigneten Nachfolger zu finden, diesen in die Unternehmensstruktur einzuarbeiten und eventuell notwendige Schulungen oder Umstrukturierungen durchzuführen.
Vermeide unnötige Risiken durch rechtzeitige Vorbereitung
Wer den Prozess zu spät angeht, läuft Gefahr, in eine stressige „Last-Minute-Übergabe“ zu geraten, bei der wichtige Details übersehen werden. Dadurch entstehen unnötige Risiken, die das Unternehmen destabilisieren oder den Erfolg der Nachfolge gefährden können. Eine gut vorbereitete Übergabe hingegen sorgt für Stabilität und gibt Dir die Sicherheit, dass Dein Lebenswerk in kompetente Hände übergeht.
Zeit für Reflexion und Veränderung
Ein weiterer Vorteil der frühzeitigen Planung ist, dass Du genügend Zeit hast, Dich selbst zu reflektieren. Welche Werte und Strukturen möchtest Du an Deinen Nachfolger weitergeben? Wo gibt es vielleicht Potenzial für Veränderungen? Dieser Prozess erlaubt Dir, selbst aktiv zu gestalten, wie das Unternehmen in Zukunft geführt werden soll, und notwendige Anpassungen vorzunehmen, um das Unternehmen zukunftssicher zu machen.
Einbeziehung psychologischer Faktoren bei der Unternehmensnachfolge
Die Nachfolge in einem Familienunternehmen ist nicht nur eine betriebswirtschaftliche und rechtliche Angelegenheit, sondern auch ein stark emotional geprägter Prozess. Psychologische Aspekte spielen dabei eine entscheidende Rolle und sollten von Anfang an berücksichtigt werden, um Spannungen und Konflikte zu vermeiden.
Respekt vor dem scheidenden Unternehmer
Der scheidende Unternehmer hat das Unternehmen oft über viele Jahre hinweg aufgebaut und geprägt. Seine Erfahrungen, seine Werte und seine Visionen sind tief im Unternehmen verankert. Deshalb ist es wichtig, ihm mit Respekt zu begegnen und ihn in den Übergabeprozess aktiv einzubinden. Auch wenn Du als Nachfolger oder Berater neue Ideen und frische Perspektiven mitbringst, sollte der Senior-Unternehmer nicht das Gefühl bekommen, dass er vollständig „abgeschrieben“ wird. Dieser Respekt stärkt nicht nur die Beziehung zwischen Senior und Nachfolger, sondern schafft auch ein positives Umfeld für den Übergang.
Raum für Veränderungen schaffen
Gleichzeitig darf der Senior-Unternehmer den notwendigen Veränderungen nicht im Weg stehen. Als Nachfolger musst Du die Möglichkeit haben, eigene Akzente zu setzen und das Unternehmen in die Zukunft zu führen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, um den „Spagat“ zwischen Tradition und Innovation zu meistern. Eine offene und ehrliche Kommunikation über Erwartungen, Rollen und Verantwortlichkeiten ist essenziell, um diesen Übergang erfolgreich zu gestalten.
Konfliktpotenzial frühzeitig erkennen und angehen.
Ein häufiger Fehler in der Nachfolgeplanung ist das Ignorieren oder Unterdrücken von emotionalen Spannungen. Diese können sich zwischen den Generationen oder innerhalb der Familie aufbauen und den gesamten Prozess gefährden. Indem Du die psychologischen Faktoren von Beginn an in den Fokus nimmst und einen neutralen Dritten – etwa einen Mediator oder Nachfolgeberater – einbindest, kannst Du potenzielle Konflikte frühzeitig erkennen und lösen. So sicherst Du den Erfolg der Übergabe und sorgst dafür, dass das Unternehmen auch in der Zukunft stabil bleibt.
Warum dieser Tipp?
Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen sind oft der „unsichtbare“ Faktor, der den Erfolg oder das Scheitern eines Nachfolgeprozesses bestimmt. Wenn diese Faktoren ignoriert werden, kann es zu Spannungen, Missverständnissen und sogar zum Zerwürfnis zwischen den Beteiligten kommen. Indem Du diese Aspekte von Anfang an in den Nachfolgeprozess integrierst, zeigst Du nicht nur Deine Fachkompetenz, sondern stellst sicher, dass der Übergang harmonisch und erfolgreich verläuft.
Offene Kommunikation und Transparenz im Nachfolgeprozess
Damit der Nachfolgeprozess in Familienunternehmen erfolgreich wird, ist eine klare, offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten nötig. Ohne ehrlichen Austausch über Wünsche, Erwartungen und mögliche Konflikte kann der Übergang schnell ins Stocken geraten und das gesamte Unternehmen gefährden.
Frühzeitig den Dialog eröffnen.
Je früher Du offene Gespräche innerhalb der Familie führst, desto besser. Jeder hat möglicherweise unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Zukunft des Unternehmens aussehen sollte. Deshalb ist es wichtig, diese Erwartungen so früh wie möglich auf den Tisch zu legen. Warte nicht bis zur „heißen Phase“ der Übergabe, um wichtige Themen anzusprechen. Eine frühzeitige und regelmäßige Kommunikation sorgt dafür, dass alle Beteiligten wissen, worauf sie sich einlassen, und schafft Vertrauen.
Kompromissbereitschaft zeigen
In Familienunternehmen treffen oft verschiedene Interessen aufeinander – ob zwischen Generationen, Geschwistern oder anderen Familienmitgliedern. Gerade in dieser Konstellation ist es wichtig, Kompromissbereitschaft zu zeigen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Nicht jeder Wunsch kann immer erfüllt werden, doch durch ein transparentes Vorgehen und die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, lassen sich viele Konflikte vermeiden. Auch wenn es schwerfallen mag, bestimmte Entscheidungen zu akzeptieren, hilft eine transparente und offene Kommunikation dabei, den Zusammenhalt zu stärken.
Potenzielle Konflikte rechtzeitig ansprechen
Spannungen und Missverständnisse entstehen oft, wenn Themen unausgesprochen bleiben. Deshalb solltest Du den Mut haben, auch heikle Fragen offen zu thematisieren. Was sind die Erwartungen an die Rolle des Nachfolgers? Welche Ängste hat der Senior-Unternehmer? Wo könnten Interessenkonflikte entstehen? Indem diese Fragen frühzeitig geklärt werden, lassen sich spätere Konflikte deutlich reduzieren. Gegebenenfalls kann es auch hilfreich sein, einen externen Moderator oder Berater hinzuzuziehen, um den Prozess neutral zu begleiten.
Warum dieser Tipp?
In Familienunternehmen sind emotionale Bindungen oft enger und intensiver als in anderen Unternehmen. Diese Nähe kann einerseits eine Stärke sein, andererseits aber auch zu Spannungen führen, wenn keine offene Kommunikation herrscht. Transparenz und Ehrlichkeit im Nachfolgeprozess helfen dabei, Missverständnisse zu vermeiden und sorgen dafür, dass der Übergang reibungslos verläuft. Zudem ist das Thema Kommunikation in Familienunternehmen ein häufig gesuchter Aspekt, der für Unternehmer von großem Interesse ist. Indem Du diesen Tipp beherzigst, sicherst Du nicht nur den Erfolg der Nachfolge, sondern auch den langfristigen Zusammenhalt innerhalb der Familie.
Zusammengefasst: unsere drei Tipps für den erfolgreichen Nachfolgeprozess:
- Plane den Nachfolgeprozess frühzeitig, um genug Zeit für die Auswahl des Nachfolgers und die Vorbereitung der Übergabe zu haben. Das verringert Risiken und erhöht die Erfolgschancen.
- Berücksichtige die emotionalen und psychologischen Dimensionen des Übergangs. Nur so wird die Übergabe harmonisch verlaufen.
- Führe frühzeitig offene Gespräche über Wünsche, Erwartungen und mögliche Konflikte innerhalb der Familie. Eine transparente Kommunikation hilft, Missverständnisse und spätere Konflikte zu vermeiden.
Beginne lieber heute als morgen Deinen individuellen Nachfolgeprozess.
Als Fachkräftesicherer mit 18 Jahren Erfahrung stehen wir Dir bei jedem Schritt des Nachfolgeprozesses zur Seite. Egal, ob es zunächst darum geht, die Bedürfnisse aller Beteiligten zu ermitteln oder später die Anforderungen gemeinsam mit unserem starken Netzwerk an Nachfolgespezialisten umzusetzen – wir bieten Dir umfassende Unterstützung. Von der Planung bis zur finalen Umsetzung sorgen wir dafür, dass Dein Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich bleibt.
Der erste Schritt ist ein offenes Gespräch über die aktuellen Herausforderungen in Deinem Nachfolgeprozess. Gemeinsam finden wir Lösungen, die nicht nur den Fortbestand Deines Unternehmens sichern, sondern auch dafür sorgen, dass alle Beteiligten sich gut aufgehoben fühlen. Starte jetzt mit uns und schaffe eine stabile Basis für die Zukunft Deines Familienunternehmens!