Wenn psychosoziale Belastungen krank machen …

Entfielen 2001 noch 6,6 % der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) auf psychische Erkrankungen, so waren es 2010 bereits 13,1 %. Die DAK hat in ihrem Gesundheitsreport 2005 geschätzt, dass bis zum Jahr 2020 die psychischen Erkrankungen die zweithäufigste Ursache für Arbeitsausfälle und verminderte Arbeitsfähigkeit sein werden. Und die Realität spricht eine deutliche Sprache, denn 2022 war die psychosoziale Belastung bereits jedem 5. Arbeitsunfähigkeitstag zuzurechnen. Dabei ist die psychosoziale Gesundheit eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Menschen entsprechend ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten selbstbestimmt am Leben teilhaben und ihr individuelles Potenzial auch am Arbeitsplatz optimal entwickeln können.

Vor diesem Hintergrund sprechen sich viele Erklärungen und Leitlinien dafür aus, psychischen Erkrankungen vorzubeugen und die psychosoziale Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken. Mit dem „Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit im Betrieb“ hast Du als Arbeitgeber ein wirkungsvolles Werkzeug in der Hand, um aktiv in Deinem Unternehmen in diese Thematik einzusteigen.

Thomas Kujawa von fachkraeftesicherer.deIch bin gerne für Sie da!
Ich bin Thomas Kujawa und Ihr persönlicher Ansprech­partner bei den Fach­kräfte­sicherern. Sie erreichen mich unter 0341-355408-12 . Oder Sie hinterlassen einen Rückrufwunsch. Ich werde mich schnellstmöglich melden und klären, wie ich Sie bei der Fachkräftesicherung unterstützen kann.

Die Tatsachen

Hier ist eine Übersicht der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) pro Beschäftigter in Deutschland sowie der Anteil der AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen seit 2001. Die Daten basieren auf den verfügbaren Statistiken der Krankenkassen und öffentlichen Berichten. Es handelt sich um Durchschnittswerte pro Jahr:

JahrDurchschnittliche AU-Tage pro BeschäftigterAnteil psychischer Erkrankungen in Prozent
200112,36,6
200212,77,1
200312,87,6
200411,58,2
200511,49,1
200611,810,1
200711,410,7
200811,511,5
200912,012,1
201012,313,1
201112,714,4
201213,515,3
201314,216,6
201414,517,1
201515,117,6
201615,218,3
201715,018,7
201815,119,5
201915,220,0
202014,621,0
202114,821,8
202215,522,3
Tabelle der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) pro Beschäftigter in Deutschland sowie der Anteil der AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen

Trotz zahlreicher Bemühungen seitens der Politik, der Gesundheitsdienstleister und der Betriebe steigen die Zahlen der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen weiterhin an. Die Daten zeigen eine alarmierende Entwicklung, die deutlich macht, dass bisherige Maßnahmen oft nicht ausreichen oder nicht konsequent genug umgesetzt werden. Allerdings gibt es auch positive Nachrichten: Aus der Erfahrung der Fachkräftesicherer wissen wir, dass Unternehmen, die sich entschieden und konsequent für die Förderung der psychosozialen Gesundheit ihrer Mitarbeitenden engagieren, deutliche Verbesserungen erzielen können. Mit gezielten Programmen und einem starken Fokus auf die psychosoziale Belastung hast auch Du die Chance, positive Veränderungen in Deinem Unternehmen zu bewirken und die Arbeitsfähigkeit sowie das Wohlbefinden Deiner Mitarbeitenden nachhaltig zu stärken.

Gefragt sind unternehmensspezifische Lösungen

Das „Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit im Betrieb“ wurde von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (www.dhfpg.de) in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen DSSV e. V. und den Experten der Initiative „Gesundheit im Betrieb selbst gestalten“ entwickelt. Zum Programm gehört ein eigenständiges Kurskonzept, das direkt umgesetzt werden kann. Die inhaltliche Gestaltung der Präventionsprogramme richtet sich nach dem Bedarf vor Ort. Konzeptbausteine können auch einzeln durchgeführt oder in vorhandene, betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM)-Konzepte integriert werden.

Nutze die Chance, unternehmensspezifische Lösungen zu entwickeln, die genau auf die Bedürfnisse Deiner Belegschaft abgestimmt sind. Mit dem richtigen Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit kannst Du nicht nur die Arbeitsfähigkeit Deiner Mitarbeitenden verbessern, sondern auch die Attraktivität Deines Unternehmens als Arbeitgeber steigern.

Ein praxisnahes Werkzeug für Dein Unternehmen

Das „Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit im Betrieb“ ist ein praxisnahes Werkzeug, das direkt umsetzbar ist und individuell an die Bedürfnisse Deines Unternehmens angepasst werden kann. Es ermöglicht Dir, die spezifischen Belastungen am Arbeitsplatz zu identifizieren, mögliche Ursachen festzustellen und gezielte Lösungswege zu entwickeln. Die Maßnahmen können somit praxisnah umgesetzt werden und sind darauf ausgelegt, die psychosoziale Gesundheit Deiner Mitarbeitenden nachhaltig zu verbessern.

Dieses Fachkonzept eignet sich sowohl als Ergänzung zu bereits bestehenden Konzepten im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) als auch für die Neueinführung eines BGMs mit einem speziellen Fokus auf die psychosoziale Gesundheit. Das Programm enthält ein mehrwöchiges Kursprogramm mit Theorie- und Praxiseinheiten. Dazu gehören PowerPoint-Präsentationen, Teilnehmer-Handouts und ein umfassendes Trainerhandbuch, das Dich bei der Implementierung unterstützt. Zusätzlich stehen Dir zahlreiche weitere Praxiswerkzeuge zur Verfügung, die Dir helfen, die Maßnahmen effektiv in Deinem Unternehmen zu integrieren.

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Welche Vorqualifikation wird empfohlen?

Um das „Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit im Betrieb“ erfolgreich umzusetzen, sind bestimmte Abschlüsse und Qualifikationen empfehlenswert, die eine fundierte Basis für die Arbeit in diesem Bereich bieten.

  • Abschluss als „Master of Arts“ an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement mit Studienschwerpunkt BGM oder Stressmanagement
  • Abschluss als „Bachelor of Arts“ an der DHfPG mit Zusatzqualifikation im Bereich BGM
  • „Fachkraft für betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)“ bei der BSA-Akademie
  • Vergleichbarer Abschluss im Themenfeld BGM

So führst Du ein Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit in Deinem Unternehmen ein

Die Einführung eines solchen Programms kann eine wirkungsvolle Maßnahme sein, um das Wohlbefinden Deiner Mitarbeiter zu verbessern und die Arbeitsfähigkeit langfristig zu sichern. Im Folgenden findest Du eine einfache, stufenweise Anleitung, die Dir hilft, ein solches Programm erfolgreich in Deinem Unternehmen zu etablieren. Bei Bedarf stehen wir als Fachkräftesicherer mit unserem Netzwerk aus Krankenkassen, Gesundheitsanbietern und Coaches zur Verfügung.

1. Bedarfsanalyse durchführen

Der erste Schritt besteht darin, den konkreten Bedarf in Deinem Unternehmen zu ermitteln. Frage Dich, welche psychosozial Belastung Deine Mitarbeiter am meisten betrifft und wo Handlungsbedarf besteht. Eine effektive Bedarfsanalyse kann beispielsweise durch Mitarbeiterbefragungen, anonyme Feedbacks oder durch die Auswertung von Krankenstatistiken durchgeführt werden.

  • Mitarbeiterbefragungen: Nutze anonyme Umfragen, um ehrliche Rückmeldungen zu den Arbeitsbedingungen, der Arbeitsbelastung und dem psychischen Wohlbefinden Deiner Mitarbeiter zu erhalten.
  • Analyse von Gesundheitsdaten: Untersuche die Häufigkeit und Ursachen von krankheitsbedingten Fehlzeiten, um psychosoziale Belastung zu identifizieren, die möglicherweise adressiert werden müssen. Bitte gegebenenfalls Deinen BGM/BGF-Partner im Rahmen des Präventionsgesetzes um Unterstützung.

2. Mitarbeiterbeteiligung sicherstellen

Eine hohe Akzeptanz und Wirksamkeit des Programms erreichst Du, wenn Du die Mitarbeiter aktiv einbeziehst. Dies schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass die Maßnahmen auch tatsächlich an den Bedürfnissen der Belegschaft ausgerichtet sind.

  • Arbeitsgruppen bilden: Gründe Arbeitsgruppen mit Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen, um eine breite Perspektive auf die psychosozialen Herausforderungen im Unternehmen zu erhalten.
  • Feedback-Schleifen einrichten: Richte regelmäßige Feedback-Runden ein, um die Meinungen und Vorschläge der Mitarbeiter in die Planung und Umsetzung einzubeziehen.

3. Auswahl geeigneter Maßnahmen

Basierend auf den Ergebnissen der Bedarfsanalyse und dem Feedback der Mitarbeiter wählst Du die passenden Maßnahmen zur Förderung der psychosozialen Gesundheit aus. Es gibt verschiedene Ansätze, die je nach Bedarf und Ressourcen Deines Unternehmens variieren können.

  • Workshops und Schulungen: Biete Schulungen zu Themen wie Stressbewältigung, Resilienz oder Konfliktmanagement an.
  • Individuelle Beratungen: Ermögliche den Zugang zu professionellen Beratungsdiensten für Mitarbeiter, die persönliche Unterstützung benötigen. Ein Employee Assistant Program (EAP) genauer gesagt eine systemische Sozialberatung, wie wir sie anbieten, ist ein solches Angebot.
  • Strukturelle Anpassungen: Überlege, ob organisatorische Änderungen, wie flexible Arbeitszeiten oder die Einführung von Ruhezonen, sinnvoll sein könnten.

4. Umsetzung planen und durchführen

Sobald die Maßnahmen festgelegt sind, geht es an die konkrete Umsetzung. Plane die Einführung des Programms sorgfältig, indem Du Zuständigkeiten klärst, Zeitpläne erstellst und Ressourcen sicherstellst.

  • Kommunikation ist der Schlüssel: Informiere Deine Mitarbeiter umfassend über die geplanten Maßnahmen und deren Ziele. Eine transparente Kommunikation ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und die Akzeptanz zu fördern.
  • Pilotprojekte starten: Teste die Maßnahmen zunächst in einer kleineren Abteilung oder einem bestimmten Team, um Erfahrungen zu sammeln und das Programm bei Bedarf anzupassen.

5. Erfolgskontrolle und kontinuierliche Verbesserung

Um die Wirksamkeit des Programms sicherzustellen, solltest Du regelmäßig den Erfolg der umgesetzten Maßnahmen überprüfen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.

  • Fortlaufendes Monitoring: Erstelle einen Plan zur regelmäßigen Überprüfung der Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die psychosoziale Gesundheit der Mitarbeiter.
  • Feedback einholen und auswerten: Nutze Feedback-Schleifen, um herauszufinden, wie die Maßnahmen bei den Mitarbeitern ankommen und welche Verbesserungen noch möglich sind.

Hilfreiche Ressourcen und Tools

Zur Unterstützung bei der Umsetzung eines Programms zur Förderung der psychosozialen Gesundheit gibt es zahlreiche Ressourcen und Tools:

  • Leitfäden und Checklisten: Zahlreiche Organisationen bieten kostenfreie oder kostenpflichtige Leitfäden und Checklisten an, die Dich bei der Planung und Umsetzung unterstützen können.
  • Online-Tools und Plattformen: Verschiedene Online-Tools ermöglichen es Dir, Umfragen durchzuführen, Feedback zu sammeln und den Erfolg des Programms zu überwachen.
  • Beratungsdienste: Externe Beratungsdienste können wertvolle Unterstützung bieten, insbesondere bei der Analyse und Auswahl geeigneter Maßnahmen.

Durch die Umsetzung dieser Schritte kannst Du ein effektives Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit in Deinem Unternehmen einführen und so einen wichtigen Beitrag zur Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit Deiner Mitarbeiter leisten.

Zum Abschluss möchten wir Dich daran erinnern, dass wir als Fachkräftesicherer mit unserer 18-jährigen Erfahrung stets an Deiner Seite stehen.

Ganz gleich, ob Du

  • gerade erst damit beginnst, die Bedürfnisse Deiner Mitarbeitenden zu ermitteln,
  • konkrete Maßnahmen zur Förderung der psychosozialen Gesundheit umsetzen möchtest oder
  • überlegst, eine Sozialberatung in Deinem Unternehmen zu etablieren

Wir sind für Dich da! Der erste Schritt ist immer ein offenes Gespräch über die aktuellen Herausforderungen, die Du im Zusammenhang mit psychosozialen Belastungen in Deinem Betrieb siehst. Gemeinsam können wir die passenden Strategien entwickeln und dafür sorgen, dass Dein Unternehmen und Deine Mitarbeitenden bestmöglich unterstützt werden. Lass uns die Zukunft Deiner Belegschaft aktiv gestalten und so langfristig Fachkräfte sichern.

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1 Gedanke zu „Wenn psychosoziale Belastungen krank machen …“

  1. Ihr Beitrag zu den steigenden psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz ist äußerst wichtig und beleuchtet ein oft vernachlässigtes Thema. Es ist erfreulich zu sehen, dass seit 2006 aktiv an Lösungen gearbeitet wird. Welche konkreten Maßnahmen schlagen Sie vor, um die psychosoziale Gesundheit in Unternehmen nachhaltig zu fördern?

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