Fachkräfte sichern: Warum Mitarbeiterbindung so wichtig ist

Mitarbeiterbindung ist wichtig! Nach Überzeugung und Erfahrung der Fachkräftesicherer sogar wichtiger als die Mitarbeitergewinnung. Warum Mitarbeiterbindung so wichtig ist, belegt schon folgende Aussage: Durch entsprechende Maßnahmen und Instrumente verringert sich die Motivation der Mitarbeitenden seit dem Unternehmenseinstieg langsamer als ohne diese Bindungsmaßnahmen. Im Idealfall werden Beschäftigte und gut Gebundene zum Markenbotschafter und somit Gewinnungsinstrument. Schöne, neue Arbeitswelt.

Doch leider ist die Realität vielerorts anders, wie Studien, wie von GALLUP, jährlich zeigen. Um die 15 % der Mitarbeiter fühlen sich mit ihrem Arbeitgeber emotional verbunden.

Thomas Kujawa von fachkraeftesicherer.deIch bin gerne für Sie da!
Ich bin Thomas Kujawa und Ihr persönlicher Ansprech­partner bei den Fach­kräfte­sicherern. Sie erreichen mich unter 0341-355408-12 . Oder Sie hinterlassen einen Rückrufwunsch. Ich werde mich schnellstmöglich melden und klären, wie ich Sie bei der Fachkräftesicherung unterstützen kann.

Während es bei einem Großkonzern scheinbar ausreichend ist, das nur 150 von 1.000 eine hohe emotionale Bindung haben, wäre es für den Betrieb mit 20 Beschäftigten fatal, wenn nur 3 Beschäftigte ‘gut gebunden’ sind.

Mitarbeiterbindung ist nicht erst seit kurzem eines der wichtigsten Zukunftsthemen für Betriebe, speziell für HR bzw. das Personal-Management. Mitarbeitende, die nicht nur Dienst nach Vorschrift machen, entscheiden über den Erfolg eines Unternehmens. Was entscheidet aber eigentlich darüber, inwiefern Mitarbeitende einem Unternehmen positiv und loyal gegenüberstehen? Und wie wirkt sich eine fehlende Mitarbeiterbindung schlecht auf das Arbeitsergebnis, das Team und letztlich auf den betrieblichen Erfolg aus? Vielen dieser Fragen geht der Gallup Engagement Index nach.

In diesem Beitrag nutzen wir die Zahlen aus 2018. In einem extra Beitrag haben wir uns mit der Zeitreihe des Gallup Index von 2001 bis 2010 gewidmet.

Über 84 % machen Dienst nach Vorschrift oder haben innerlich gekündigt

Immer wieder erschreckend sind die Zahlen: Weniger als 16 % der deutschen Arbeitnehmer fühlen sich ihrem Arbeitgeber emotional verbunden.

Was machen die Unternehmen, die Chefs und die Kollegen falsch, in denen gut 36,5 Millionen Menschen arbeiten und Dienst nach Vorschrift (71 %) machen oder innerlich gekündigt (14 %) haben?

Bei diesen Zahlen sollten doch alle Employer Branding Manager, Personalverantwortliche und New Work Anhänger ins Grübeln kommen. Augenscheinlich fehlt es den aufgebauten Arbeitgebermarken an Glaubwürdigkeit, um die Mitarbeiterbindung aufrechtzuerhalten. Beim Onboarding ist die Motivation und Bindung (noch) vorhanden bzw. hoch, sonst würde kein Eintritt in den Betrieb erfolgen. Und warum werden wichtige Impulse zu nötigen Veränderungen im Verhalten und der Organisationsstruktur ignoriert? Employer Branding hat sich als Marketingdisziplin vor allem in größeren Strukturen etabliert, aber offensichtlich ist es eher Reklame als Produktversprechen.

Sie möchten regelmäßig über aktuelle Beiträge informiert werden? Dann abonnieren Sie den Newsletter der Fachkräftesicherer und Fluktuationsbändiger!

Infografik “Emotionale Mitarbeiterbindung und ihre Auswirkungen”

Gallup Engagement Index 2018: Emotionale Mitarbeiterbindung und ihre Auswirkungen
Gallup Engagement Index 2018 zu emotionale Mitarbeiterbindung und den Auswirkungen

Nun wird die Vermessung der Welt durch Kennzahlen von Vielen abgelehnt, aber an dieser Stelle sollen Sie helfen, das ganze Ausmaß begreifbar zu machen. Regelmäßig errechnet Gallup im Zusammenhang mit dem Erscheinen des Engagement-Index den volkswirtschaftlichen Schaden durch fehlende bzw. schlechte Mitarbeiterbindung. Im Jahr 2018 wurde die Summe von 103 Milliarden Euro ermittelt.

In folgenden Bereichen treten Mehrkosten durch innere Kündigung auf:

  • Überdurchschnittliche Fehltage
  • unzureichende Arbeitsqualität

Weitere Kostenblöcke werden wir später noch ergänzen.

Welche Faktoren beeinflussen die Mitarbeiterbindung am stärksten?

Seit 2006 beschäftigen wir uns als Fachkräftesicherer mit der Mitarbeiterbindung, der lebensphasenorientierten Personalarbeit und der Vereinbarkeit von Beruf und Familien von 0 bis 99+. In unzähligen Beiträgen hier, in den sozialen Medien und allem voran bei unseren Kunden haben wir auf die Wechselwirkungen hingewiesen und Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Wer nicht beratungsresistent war oder immer keine Zeit hatte, konnte mit uns die Fluktuation aktiv vermindern und dadurch Effizienzsteigerungen erzielen.

Ausgewählte Faktoren wollen wir noch einmal aufgreifen und zum Nachdenken anregen, warum Mitarbeiterbindung so wichtig ist und was verhindert, das das Vertrauen und die Loyalität der Mitarbeiter abnimmt.

Motivation ist nicht möglich, nur De-Motivation verhindern
Motivation ist am Anfang der Arbeitsbeziehung grundsätzlich vorhanden. Es muss mit geeigneten Maßnahmen verhindert werden, dass diese schwindet.

Führungskräfte, die auf Mitarbeiter eingehen und Steine aus dem Weg räumen

Gute, ehrliche Arbeitgebermarken werden durch Botschafter gestärkt. Markenbotschafter Menschen, die sich emotional mit dem Betrieb und den Menschen darin verbunden fühlen. Großen Einfluss haben an dieser Stelle die direkten Führungskräfte. Zu ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit gehört die Mitarbeitenden zu befähigen und zu fördern. In einem älteren Report hat HAYS dazu interessante Fakten vorgestellt.

Führungskräfte müssen sich bewusst sein, dass sie diejenigen sind, die durch ihr Verhalten einen erheblichen Einfluss auf die Unternehmenskultur haben. Denn emotionale Bindung wird im unmittelbaren Arbeitsumfeld erzeugt. Der direkte Vorgesetzte ist dabei das A und O – das gilt in allen Unternehmen, unabhängig davon, in welchem Stadium des Unternehmenswandels sie sich befinden. Auch in Zukunft braucht es Führungskräfte, die in der Lage sind, die emotionalen Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erfüllen und sie zu motivieren, das Beste aus sich herauszuholen. Dann sind Unternehmen auch am Markt erfolgreich.

Marco Nink, Regional Lead, Research & Analytics Europe bei Gallup.

Können Sie das über die Führungskräfte in ihrem Unternehmen sagen? In vielen Betrieben scheint das nicht möglich zu sein, denn nur jeder Fünfte der befragten, abhängig Beschäftigten konnte bzw. wollte das bestätigen. Die anderen 80 %, so muss man annehmen, haben keine Chefin und keinen Chef, der durch Unterstützung und Forderung zur Bestleistung anspornt.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt jedes Jahr die Kausalität von Bindung und Führung. Die Führung wird umso besser bewertet (und erlebt), je stärker die emotionale Bindung gemessen wird – et vice versa. Darüber hinaus gaben die nicht gebundenen Beschäftigten an, dass ihre Führungskräfte die emotionalen Bedürfnisse nicht gesehen haben oder nicht sehen wollten.

Schauen Sie sich die Auswirkungen der Corona-Krise auf die ‚Familienfreundlichkeit‘ der Unternehmen an. Statt Unterstützungsangebote bei der Kinderbetreuung und der schulischen Bildung zu machen, haben die Betriebe gänzlich auf Kurzarbeit und Homeoffice gesetzt. Man schien zu glauben, dass ein Wegdelegieren des Problems an einen Ort außerhalb des eigenen Sichtbereiches die Lösung ist.

Thomas Kujawa, Fluktuationsbändiger und Fachkräftesicherer

Agilität wirkt sich positiv auf die Mitarbeiterbindung aus

Ja, Agilität, erscheint wie eine Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Allerdings ist die Forderung danach, die Konsequenz aus der gesellschaftlichen Entwicklung und den gar nicht so neuen Bedürfnissen der Beschäftigten. Mehr Handlungsspielraum, größere Eigenständigkeit, bessere Zusammenarbeit und Mut für Neues – das sind Dinge, die den Mitarbeitenden wichtig sind. Organisationen mit Strukturen, die diesen Anforderungen gerecht werden, sind agil und erfolgreicher – sowohl in Bezug auf die Kunden als auch das Personal.

Auch wenn das in vielen Branchen und Unternehmen noch schlecht vorstellbar ist, die Risiken als übermächtig wahrgenommen werden oder es die Prozesse nicht zulassen – Agilität ist wichtig, denn sie erfüllt Bedürfnisse der Beschäftigten.

Wer die Bedürfnisse der Beschäftigten nicht befriedigt, wird mit Fachkräftemangel bestraft. Share on X

Agilität heißt, die Mitarbeitenden mehr einzubeziehen. Dies kann durch Folgendes erreicht werden:

  • die Übergabe von Verantwortung
  • die Selbstorganisation in und von Teams
  • aktiven Informations-, Wissens- und Ideenaustausch
  • eine offenere Kommunikationskultur über alle Ebenen hinweg
  • die Etablierung einer toleranten Fehlerkultur

Wie schwer vorstellbar allerdings diese Veränderung der eigenen Prozesse und Organisation ist, zeigt das Stundenzettel-Beispiel.

Dennoch: Mit Agilität werden Entscheidungen und Handlungen transparenter und nachvollziehbarer. Mitarbeiter haben Vertrauen, weil sie sich auf den Betrieb verlassen können. Grob gesprochen erleben die Beschäftigten mehr Sicherheit und weniger Angst, sodass sie ihre Potenziale für sich und das Unternehmen entfalten können.

In Zahlen: 43 % der Befragten, die aus einem agil bewerteten Unternehmen kommen, fühlen sich positiv verpflichtet. Ist der Betrieb nicht als agil bewertet, waren es nur 6 von 100 Befragten.

Was, wenn Mitarbeiterbindung fehlt?

Viele, die sich erstmals oder oberflächlich mit Mitarbeiterbindung beschäftigen, sind davon überzeugt, dass ein nicht emotional gebundener Mitarbeiter auch unzufrieden ist. Dem ist nicht in allen Fällen so, denn auch ein gleichgültiger Beschäftigter kann mit seinem Job zufrieden sein. Dies liegt ganz an seinem persönlichen Ziel. Es kommt für die Mitarbeiterbindung und den Erfolg des (gemeinsamen) Unternehmens im Sinne von gemeinsamem Tun darauf an, ob es den Mitarbeitenden anspornt, sein volles Potenzial zu entfalten. Aus diesem Grund haben wir der Mitarbeiterzufriedenheit auch einen speziellen Beitrag gewidmet, der deutlich macht, dass die Zufriedenheit des Mitarbeiters nicht synonym für die Mitarbeitermotivation verwendet werden kann.

Folgende Merkmale kann man feststellen, wenn die Mitarbeiterbindung fehlt:

  • geringe Eigeninitiative bis hin zu Lustlosigkeit und Lethargie
  • andauernd schlechte Arbeitsqualität in Kombination mit fehlendem Verantwortungsbewusstsein
  • überdurchschnittlich hohe Krankenquote
  • latente Bereitschaft das Unternehmen zu verlassen (Wechselwilligkeit)

Wenn Ihr Führungsalltag von einem oder mehreren dieser 4 Merkmale dominiert wird, sollten ihre Alarmglocken läuten. Mittel- bis kurzfristig wirken sich diese Symptome finanziell durch. Neben den bereits weiter oben genannten direkten Kosten fehlender Mitarbeiterbindung kommen weitere, indirekte Kosten, wie Nachbesetzung und Leerbleiben unbesetzter Stellen hinzu.

Fazit: Vorteile der Mitarbeiterbindung

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es sich für Ihren Betrieb (und Sie als Inhaber:in) lohnt, Zeit und Geld zu investieren. Zu den Maßnahmen können Sie sich auf unserer Webseite oder im persönlichen Gespräch informieren.

https://de.slideshare.net/slideshow/warum-sich-mitarbeiterbindung-lohnt/250596305

10 Dinge, wie die Mitarbeitermotivation gefährdet wird

Zum Schluss möchten wir Sie einladen sich mit unseren Tipps “10 Dinge, mit denen Führungskräfte die Mitarbeitermotivation gefährden” kritisch auseinanderzusetzen und ihre Gedanken zu “Warum Mitarbeiterbindung so wichtig ist” in den Kommentaren zu hinterlassen.

10 Dinge mit denen Führungskräfte die Motivation der Kollegen gefährden (c) familienfreund KG
10 Dinge mit denen Führungskräfte die Motivation der Kollegen gefährden (c) familienfreund KG

Im Netzwerk teilen

Schreibe einen Kommentar

aktuell offline