Immer mehr Väter betreuen kranke Kinder

Gerade zum Jahreszeitenwechsel sind kranke Kinder keine Seltenheit. Nicht nur in den Firmen, sondern auch an der heimischen Betreuungsfront entstehen schnell Personalengpässe, wenn beide Eltern berufstätig sind. Zum einen fehlen sie öfter im Unternehmen, zum anderen sind die Krankentage pro Kind ja begrenzt. Wenn das Kind dann doch mal länger krank ist, muss man gegebenenfalls andere Lösungen suchen. Erfreulich ist, dass laut der Ersatzkrankenkasse immer mehr Väter kranke Kinder häuslich betreuen. Im Jahr 2011 reichten rund 16.000 Männer den „blauen Schein“ bei der DAK-Gesundheit ein. 2007 beanspruchten etwa 10.000 Väter das Kinderpflege-Krankengeld. Das bedeutet 60 Prozent mehr Anträge von Vätern auf Krankengeld zur Nachwuchs-Pflege.

Eigentlich klar, wenn man  bedenkt, was Politik alles für die Gleichstellung  von Mann und Frau bei der Kinderbetreuung veranstaltet. Für Arbeitgeber gehören stolze Väter, die selbst in Elternzeit gehen wollen und später natürlich auch selbst ihre kranken Kinder betreuen, längst zur Normalität. Viele Väter kämpften nicht nur im Unternehmen um Gleichberechtigung zu den Müttern, sondern auch zu Hause in der Familie. Denn viele Frauen und Mütter geben nicht gern das Zepter aus der Hand. Die tradierte Rollenverteilung im Haushalt hat sich nämlich eigentlich kaum verändert – zumindest, wenn Paare Kinder bekommen bzw. die Frau schwanger wird. Dann plumpsen sie nämlich vor allem gesteuert von der Partnerin schnell zurück in den Modus Mann arbeitet, Frau bleibt zu Hause. So hat es auch am Ende die DAK-Gesundheit ermittelt, denn …

deutlich mehr Mütter betreuen weiter selbst

In der Regel bleiben jedoch deutlich mehr Mütter zu Hause (2011 waren es rund 106.000). Die Zahl der Väter steigt jedes Jahr im Schnitt um 2000. Parallel steigen die Zahlen der Elternzeit für Väter. Aber es gibt ein deutliches Ost-West-Gefälle. Bundesweit kümmerten sich von 2007 bis 2011 die meisten Väter in Brandenburg (durchschnittlich 17 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (9,8 Prozent) um ihren kranken Nachwuchs. Die führenden westlichen Bundesländer, Nordrhein-Westfalen (8,0 Prozent) und Bayern (7,7 Prozent) folgen im Vergleich erst mit großem Abstand. Anspruch auf das Krankengeld haben gesetzlich versicherte Eltern von Kindern bis zwölf Jahren. Es wird maximal zehn Arbeitstage im Kalenderjahr für ein Kind gewährt, bei Alleinerziehenden für 20 Tage.

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